Laktation: Muttermilch als medizinische Intervention

Für kranke Neu- oder Frühgeborene ist Muttermilch lebensnotwendig. Die richtige Anregung der Milchbildung bedarf deshalb fachlicher Unterstützung und passgenauer Lösungen. Von Anfang an.

Laktation anregen – Milchbildung fördern

  • Für zu kleine, kranke und/oder frühgeborene Kinder ist Muttermilch eine lebensnotwendige medizinische Intervention. Der Aufbau einer ausreichenden Milchmenge ist für Mütter in solchen Situationen eine Herausforderung.
  • Ihre fundierte Unterstützung beim Anregen der Laktation ist essentiell, um die optimale Versorgung der Neugeborenen mit Muttermilch sicherzustellen, wenn sie noch nicht in der Lage sind, überhaupt oder effektiv zu stillen.
  • Die unmittelbare Initiierung der Milchbildung in den ersten Stunden und Tagen nach der Geburt ist der kritische Faktor, ob die Laktation der Mutter langfristig erfolgreich verläuft.
  • Verstehen Mütter, dass ihre Milch medizinische Therapie ist, entscheiden sie sich fast immer für das Abpumpen. Helfen Sie der Mutter, ihren alternativen Weg zum Stillen zu verstehen.

Früh

Wenn der Säugling nicht (effektiv) stillen kann: Frühes Abpumpen innerhalb der ersten ein bis drei Stunden nach der Geburt (oder sobald die Mutter stabil ist), ist essentiell, um die Laktation erfolgreich anzuregen.

Warum ist frühes Abpumpen wichtig?
Die ersten Stunden nach der Geburt sind ein kritisches Zeitfenster zur Vorbereitung des Brustgewebes. Ohne angemessene Unterstützung haben die Mütter von Frühgeborenen ein hohes Risiko für eine verzögerte sekretorische Aktivierung („Milcheinschuss“) und für eine suboptimale Milchbildung.

Eine frühzeitige Initiierung der Laktation durch Abpumpen gewährleistet langfristig mehr eigene Muttermilch für die Babys auf der Neugeborenen-Intensivstation: Mehrere Studien haben ergeben, dass eine frühzeitige Anregung der Milchbildung innerhalb von 3 Stunden nach der Geburt die Zeit bis zum Milcheinschuss deutlich reduziert und am 7. und 21. Tag höhere tägliche und kumulierte Milchmengen ergibt.

Stellen Sie daher sicher, dass Milchpumpen und Zubehör leicht zugänglich sind und dass ausreichend medizinisches Fachpersonal vor Ort ist, um die Mutter bei der Initiierung des Abpumpens zu unterstützen.

 

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Häufig

Wenn der Säugling nicht (effektiv) stillen kann, sollte die Mutter mindestens 8 Mal in 24 Stunden Muttermilch abpumpen, davon einmal nachts. Keine Pause sollte länger als 5 Stunden dauern.

Die ersten 14 Tage nach der Geburt sind ein kritisches Zeitfenster für die Milchbildung und den Aufbau der Milchmenge der Wöchnerin. Eine häufige Saugstimulation der Brust in dieser Phase ist der Schlüssel für eine adäquate Laktation und eine langfristig hohe Milchmenge.

Sonst kann es nicht nur zu einer Verzögerung (>72 Stunden) der sekretorischen Aktivierung kommen, die Milchmengen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch dauerhaft unter dem nötigen Bedarf bleiben.

Häufiges Abpumpen in den ersten 14 Tagen postpartum (mindestens 8 mal in 24 Stunden) ist besonders wichtig, um:

  • die hohen basalen Prolaktinspiegel nach der Geburt auszunutzen
  • die häufige Ausschüttung von Prolaktin auszulösen, um die Milchmenge zu steigern
  • die Brüste effektiv zu entleeren.
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Effizient

Ein evidenzbasiertes Abpumpmanagement ist von entscheidender Bedeutung, damit die Laktation gut in Gang kommt und die Mutter genügend Muttermilch für ihr Kind bilden kann.

Nutzen Sie alle Möglichkeiten einer elektrischen Milchpumpe mit Initialisierungsprogramm wie der Medela Symphony:

  • Doppelseitiges Abpumpen für eine minimale Dauer von 15 Minuten kann für über 18% mehr Milchgewinn mit höherem Energiegehalt sorgen.
  • Achten Sie darauf, dass die Mutter das maximale Komfort Vakuum einstellt.
  • Die Wahl der passenden Brusthaube ist der Schlüssel für erfolgreiches Abpumpen und unterstützt den Milchfluss.
  • Achten Sie darauf, dass die Mutter immer im richtigen Programm abpumpt: Bis zur sekretorischen Aktivierung auf jeden Fall im INITIAL-Programm, danach im ERHALT-Programm.
  • Abpumpprotokolle sind auf der Entbindungsstation und der Neonatologischen-Intensivstation unerlässlich.
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